Kommandofreie Interaktionen
Autor: Johann Habakuk Israel
Bisher wurde vom Menschen verlangt, daß er seine Probleme, so er sie mit dem Computer lösen wollte, in computerverständliche Teilprobleme und Aussagen zerlegen mußte. Das Bedienen und Kommandieren des Computers bedeutete für den Menschen nicht nur eine große Last, sondern führte auch zu einer Verschiebung der Wahrnehmung und Verkennung von Problemen. Feinheiten, Differenzierungen und außerordentliche Spezifika gingen verloren, indem natürliche Sachverhalte in computerverständliche Ja/Nein-Aussagen zerteilt wurden. Ausgehend von einer Analyse der bisherigen Entwicklung der Mensch-Computer-Schnittstelle werden Anforderungen an eine "kommandofreie" bzw. syntaxfreie Interaktion mit dem Rechner zusammengetragen. Die Unterschiede zwischen solchen zukünftigen und heutigen Schnittstellen werden anhand verschiedener Dimensionen diskutiert. Erste Ansätze zur kommandofreien Interaktion finden sich heutzutage schon in einigen Virtual Reality Systemen und Anregungen zur Gestaltung können aus dem Bereich der Spielesoftware gewonnen werden. Neue Modalitäten der Interaktion sind zur Realisierung kommandofreier Interaktion notwendig. Die Erkennung der Gesten und insbesondere der Blickbewegungen des Menschen sind hier erfolgversprechende Ansätze.
Stichworte
Mensch-Rechner-Interaktion, WIMP-Schnittstellen, Kommandofreie Interaktion, Virtual Reality, Blickgesteuerte Interaktion, Gazetracking